Der Servierwagen aus den 1970er-1980er Jahren.
Sperrmüll – da kribbelt es in meinen Fingern und in meinem Kopf fliegen die Gedanken nur so kreuz und quer hin und her! Von: „Ich darf das ja gar nicht mitnehmen!“ über „Das passt nicht in mein Auto?!“ bis „Brauche ich das wirklich?“ und „Abgeschliffen und neu gestaltet sieht es bestimmt außergewöhnlich aus!“
So ähnlich ist es mit dem ‚Teewagen‘ gelaufen, der als ‚Notlösung‘ zu mir kam. Es fehlte ein Beistelltisch und eine Freundin hatte nach einer Wohnungsauflösung dieses Modell über – ich fand ihn nicht wirklich hübsch – aber praktisch! Allerdings ist er mir in den letzten Jahren ans Herz gewachsen.
Ich bin Katja von den Benken aus Bocholt, ich mag keine Verschwendung und das auf verschiedenen Ebenen, darüber möchte ich Ihnen liebe Leserinnen und Leser, heute mit einem Beispiel aus meiner ‚Kreativitätsschublade‘ berichten.
Ich sehe was, was du nicht siehst!
Gelsenkirchener Barock – kann so schön sein?!
Für mich ist es eine Herausforderung und ein Spaß Dinge zu veredeln, die zum wegwerfen viel zu schade sind. Massives und aufwendig verarbeitetes Holz und handgemalte Fliesen, das kann ich nicht so einfach wegwerfen. Und ja, ich fand den Servierwagen superkitschig! Herausforderung hierbei kann sein, wie arbeite ich aus dem Gegebenen etwas Besonderes heraus?
Experimentierfreude und Geduld
Gut Ding will Weile haben – erst überlegen, dann aktiv werden.
Mit dem fertigen ‚Wunschobjekt‘ im Kopf ist es manchmal schwer den Anfang zu finden und meist unterschätzt man die Zeit und die Mühe, die es bis zur Fertigstellung in Anspruch nimmt. Also erst einmal nachdenken, wie die einzelnen Arbeitsschritte sein können, sich den Raum schaffen wo man werkeln kann und dann einfach anfangen! Die Veränderung ist ein Prozess, in diesem Fall kurz geschildert: Das Objekt säubern, abschleifen, grundieren, anschleifen, anmalen, patinieren, klarlackieren.
Mut zur Farbe
Nach der Grundierung ist der Farbauftrag an der Reihe – hier wurden gedrechselte Elemente durch das helle Grün in den Vordergrund gehoben.
Welche Farbe wähle ich für mein neues Möbelstück? Dazu stelle ich mir die Fragen, wo soll es nachher seinen Platz finden und welche Farben sind in dem Raum schon vorhanden oder möchte ich neue Akzente setzen? Im Fachhandel kann man sich gut inspirieren lassen was die Farbwahl betrifft.
Gut beobachten hilft zur kreativen Lösung
Fertig- der neue Servierwagen ist ein Eyecatcher geworden!
Den besonderen Effekt habe ich abschließend mit goldener Farbe erzielt, das hat was von Patina und gibt dem Objekt den richtigen Kick. Als Farbe habe ich Wohnraumfarbe verwendet, die nach dem Trocknen matt ist, mit einer besonderen Firnis ist der Wagen gut abwaschbar und glänzend geworden. Vor dem zusammenbauen noch kurz die Radachsen ölen und fertig ist das Werk – schön kitschig!
Exkurs – Patina (ital. patina „dünne Schicht“, „Firnis“) ist eine durch natürliche oder künstliche Alterung entstandene Oberfläche (Struktur und Farbe).
Haben Sie auch ein altes oder geerbtes Kleinmöbelstück welches Ihnen nicht ganz so gut gefällt, wovon Sie sich nicht trennen können? Dann trauen Sie sich und bearbeiten Sie es – vielleicht wird es mal ihr Lieblingsstück, welches Sie vor der Entwertung gerettet haben!